Komponisten im Prag der Zwischenkriegszeit
Programm:
- Jan KLUSÁK: Partita für Streicher
- Viktor ULLMANN: Klavierkonzert, Op. 25
- Alexander ZEMLINSKY: Sinfonie Nr. 2 in B-Dur
Zum programm:
Die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen hat im Prager Kulturleben viele tschechische und ausländische Komponisten hervorgebracht. Eine der wichtigsten und interessantesten Komponistenfiguren dieser Jahre ist sicherlich Viktor Ullmann. Sein eindringliches Klavierkonzert gehört zu Recht zum Repertoire von Pianisten aus aller Welt. Eine von ihnen ist die in Lyon lebende Pianistin Marina Samson, die wir zu unserem Konzert begrüßen. Den Auftakt des Konzerts bildet die Partita für Streicher des Komponisten Jan Klusák (*1934), dessen Jubiläum in diesem Jahr mit der Aufführung dieses Werks begangen wird. In der zweiten Konzerthälfte erklingt die Zweite Symphonie in B-Dur des Komponisten und Dirigenten Alexander Zemlinsky, der mit seiner Arbeit am Deutschen Theater in Prag einen unverzichtbaren Beitrag zur kulturellen Entwicklung geleistet hat.
Wir würden uns freuen, Sie vor dem Konzert um 18.30 Uhr auch zu einem Gespräch mit dem Komponisten Jan Klusák begrüßen zu dürfen.
Das Konzert findet im Rahmen des Jahres der tschechischen Musik statt.
Interpreten:
Marina Samson – Klavier
Marina Samson ist eine Vertreterin der weltberühmten Heinrich-Neuhaus-Klavierschule, unter deren Leitung ihre Professoren L. Timofeeva und B. Petrushansky stehen. Sie stammt aus einer musikalischen Familie mit einer Tradition von drei Generationen. Nachdem sie 1992 nach Frankreich gekommen war, gewann sie den Grand Prix beim Internationalen Wettbewerb Pierre Lantier in Paris, was ihre Konzertkarriere in ganz Europa, darunter England, Deutschland, Belgien, die Schweiz und Italien, einleitete. Sie ist wiederholt in der Tschechischen Republik aufgetreten, zum Beispiel beim Chopin-Festival 2019 in Mariánské Lázně. Sie unterrichtet an der Schole Cantorum in Paris, leitet Meisterkurse und sitzt regelmäßig in den Jurys internationaler Wettbewerbe. Ihr Repertoire umfasst auch die Aufführung von Musik weniger bekannter Komponisten wie Fanny Mendelssohn, Nikolaj Medtner und Mieczysław Weinberg.
Marina Samsons Diskografie umfasst die beiden Schostakowitsch-Klavierkonzerte (aufgenommen und veröffentlicht in England) und vier Aufnahmen in Zusammenarbeit mit dem Label ArcoDiva, darunter ein Album mit einer Auswahl von Mozart-Sonaten, ein Doppelalbum mit Werken von Schumann und ein einzigartiges Projekt mit der Musik des Nobelpreisträgers Boris Pasternak im Manuskript. Ihre Aufnahmen haben auch in der internationalen Fachpresse Anerkennung gefunden.
Martin Peschík – Dirigent
Martin Peschík studierte Klavier und Dirigieren am Konservatorium in České Budějovice. Sein Dirigierstudium absolvierte er an der Janáček-Akademie der musischen Künste in Brünn in der Klasse von Prof. Jan Zbavitel. Als Dirigent arbeitete er u. a. mit dem Nationaltheater in Brünn, der Mährischen Philharmonie in Olmütz, der Südböhmischen Kammerphilharmonie und dem Westböhmischen Symphonieorchester in Marienbad zusammen. Seit 2002 arbeitet er am Südböhmischen Theater in České Budějovice als Chorleiter und Dirigent und seit Januar 2008 als Chefdirigent. Dort hat er zahlreiche Opern, Operetten und Ballette inszeniert (Rigoletto, Faust, Der Liebestrank, Das Mundstück, Martha, Rusalka, Jacobin, Der Zigeunerbaron, Die Fledermaus, Die Prinzessin von Chardonnay usw.). Er dirigierte in vielen europäischen Ländern (Deutschland, Österreich, Schweden, Norwegen, Niederlande, Schweiz, Dänemark) und bei großen Musikfestivals (Janáček Brno 2004, Opera 2003 und 2005, Festival der Kammermusik Český Krumlov usw.). Im Oktober 2011 wurde Martin Peschík zum Chefdirigenten des Westböhmischen Symphonieorchesters in Mariánské Lázně ernannt. Von 2011 bis 2016 hatte er auch die Position des Direktors des Orchesters inne.